25. November 2024

Soft­drinks und Mens­trua­ti­ons­be­schwer­den: Ein unter­schätz­ter Zusammenhang?

Mens­trua­ti­ons­be­schwer­den gehö­ren für vie­le Frau­en zum All­tag und beein­träch­ti­gen oft die Lebens­qua­li­tät erheb­lich. Doch wel­che Rol­le spie­len Ernäh­rungs­ge­wohn­hei­ten dabei? Ein chi­ne­si­sches For­scher­team hat nun unter­sucht, ob der Kon­sum von Soft­drinks mit ver­stärk­ten Mens­trua­ti­ons­schmer­zen in Ver­bin­dung ste­hen könn­te. Die Ergeb­nis­se geben Anlass, den Ein­fluss stark gezu­cker­ter Geträn­ke auf die Gesund­heit genau­er zu hinterfragen.

Die Stu­die im Detail

In der aktu­el­len Unter­su­chung wur­den Daten von rund 1.800 Stu­den­tin­nen ana­ly­siert. Dabei lag der Fokus auf dem Kon­sum von Soft­drinks – wie Cola, Limo­na­den, Ener­gy­drinks oder Frucht­saft­ge­trän­ken – sowie den damit ver­bun­de­nen Beschwer­den wäh­rend der Menstruation.

Die Ergeb­nis­se zeig­ten, dass Frau­en, die regel­mä­ßig Soft­drinks kon­su­mier­ten, ein um 24 Pro­zent höhe­res Risi­ko für Mens­trua­ti­ons­schmer­zen hat­ten. Inter­es­san­ter­wei­se stieg die Inten­si­tät der Beschwer­den mit der kon­su­mier­ten Menge:

• Frau­en, die nur ein­mal pro Woche oder sel­te­ner Soft­drinks tran­ken, berich­te­ten eher von mil­den Schmerzen.

• Häu­fi­ger Kon­sum ging hin­ge­gen mit stär­ke­ren und häu­fi­ger auf­tre­ten­den Beschwer­den einher.

Die­se Ergeb­nis­se wer­fen die Fra­ge auf, wie genau Soft­drinks die Mens­trua­ti­on beein­flus­sen könnten.

Die Rol­le des Zuckers

Der hohe Zucker­ge­halt in Soft­drinks wird als zen­tra­ler Fak­tor ver­mu­tet. Zucker könn­te die Pro­duk­ti­on von Pro­sta­glan­di­nen för­dern, hor­mon­ähn­li­chen Sub­stan­zen, die bei Mens­trua­ti­ons­be­schwer­den eine Schlüs­sel­rol­le spie­len. Pro­sta­glan­di­ne sind für die Kon­trak­ti­on der Gebär­mut­ter ver­ant­wort­lich, kön­nen jedoch auch Ent­zün­dun­gen und Schmer­zen aus­lö­sen. Stu­di­en haben bereits gezeigt, dass Frau­en mit star­ken Regel­be­schwer­den höhe­re Men­gen die­ser Sub­stan­zen produzieren.

Dar­über hin­aus erhöht Zucker den Cor­ti­sol­spie­gel – ein Stress­hor­mon, das Schmer­zen zusätz­lich ver­stär­ken könn­te. Zucker­rei­che Ernäh­rung wird zudem mit ent­zün­dungs­för­dern­den Pro­zes­sen im Kör­per in Ver­bin­dung gebracht, die eben­falls Mens­trua­ti­ons­be­schwer­den ver­schlim­mern können.

Wei­te­re Fak­to­ren: Kof­fe­in und Zusatzstoffe

Neben Zucker ent­hal­ten vie­le Soft­drinks auch Kof­fe­in, das in gro­ßen Men­gen die Durch­blu­tung för­dern und Mus­kel­krämp­fe ver­stär­ken kann. Künst­li­che Zusatz­stof­fe wie Süß­stof­fe oder Farb­stof­fe könn­ten eben­falls nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf die Gesund­heit haben. Eini­ge Stu­di­en wei­sen dar­auf hin, dass bestimm­te Süß­stof­fe die Darm­flo­ra nega­tiv beein­flus­sen kön­nen, was wie­der­um ent­zünd­li­che Pro­zes­se im Kör­per begüns­ti­gen könnte.

Erwei­ter­te Per­spek­ti­ven: Ernäh­rung und Menstruation

Neben dem Kon­sum von Soft­drinks gibt es wei­te­re Ernäh­rungs­fak­to­ren, die einen Ein­fluss auf Mens­trua­ti­ons­be­schwer­den haben könnten:

• Unge­sät­tig­te Fett­säu­ren: Eine hohe Auf­nah­me von Ome­ga-3-Fett­säu­ren (z. B. in Fisch, Chia-Samen oder Wal­nüs­sen) wird mit einer Lin­de­rung von Mens­trua­ti­ons­be­schwer­den in Ver­bin­dung gebracht. Die­se Fett­säu­ren wir­ken ent­zün­dungs­hem­mend und könn­ten die Pro­duk­ti­on von Pro­sta­glan­di­nen reduzieren.

• Vit­amin D und Magne­si­um: Stu­di­en legen nahe, dass ein Man­gel an Vit­amin D und Magne­si­um das Risi­ko für Mens­trua­ti­ons­krämp­fe erhö­hen kann. Bei­de Nähr­stof­fe spie­len eine Rol­le bei der Mus­kel­ent­span­nung und der Regu­lie­rung ent­zünd­li­cher Prozesse.

• Ver­ar­bei­te­te Lebens­mit­tel: Der Kon­sum von stark ver­ar­bei­te­ten Lebens­mit­teln, die reich an Salz und Trans­fet­ten sind, könn­te Mens­trua­ti­ons­be­schwer­den ver­stär­ken, da sie Ent­zün­dun­gen im Kör­per för­dern können.

Gesund­heit­li­che Risi­ken von Softdrinks

Soft­drinks brin­gen neben mög­li­chen Aus­wir­kun­gen auf die Mens­trua­ti­on noch wei­te­re Gesund­heits­ri­si­ken mit sich:

• För­de­rung von Über­ge­wicht, Fett­lei­big­keit und Typ-2-Diabetes.

• Risi­ko von Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen durch nega­ti­ve Effek­te auf Blut­druck, Cho­le­ste­rin und Insulinresistenz.

• Zahn­schä­den wie Kari­es durch den hohen Säu­re- und Zuckergehalt.

• Gefahr einer nicht-alko­ho­li­schen Fett­le­ber­er­kran­kung (NAFLD) durch hohen Fruchtzuckergehalt.

Fazit und Empfehlungen

Die Stu­die zeigt einen mög­li­chen Zusam­men­hang zwi­schen Soft­drink-Kon­sum und Mens­trua­ti­ons­be­schwer­den. Aller­dings blei­ben eini­ge Fra­gen offen, etwa ob nicht auch der gesam­te Zucker­kon­sum aus ande­ren Quel­len eine Rol­le spielt. Den­noch ist klar: Der regel­mä­ßi­ge Kon­sum von Soft­drinks kann zahl­rei­che gesund­heit­li­che Risi­ken bergen.

Frau­en mit Mens­trua­ti­ons­be­schwer­den könn­ten davon pro­fi­tie­ren, ihren Soft­drink-Kon­sum zu redu­zie­ren und statt­des­sen auf eine ent­zün­dungs­hem­men­de, nähr­stoff­rei­che Ernäh­rung zu set­zen. Dazu gehören:

• Was­ser, Kräu­ter­tees oder unge­süß­te Geträn­ke als Alternative.

• Lebens­mit­tel mit Ome­ga-3-Fett­säu­ren, Magne­si­um und Vit­amin D.

• Ver­zicht auf stark ver­ar­bei­te­te Lebens­mit­tel und über­mä­ßi­ge Zuckerzufuhr.

Eine bewuss­te Ernäh­rung kann nicht nur die Mens­trua­ti­on erträg­li­cher machen, son­dern auch lang­fris­tig zu einer bes­se­ren all­ge­mei­nen Gesund­heit beitragen.